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Litho­gra­fie in der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts

    Inter­es­san­te Zusam­men­hän­ge, gro­ße Namen

    (Zitiert nach Wiki­pe­dia, Such­be­griff „Litho­gra­fie – Künst­ler des 19. und 20. Jahrhunderts”)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lithografie

    Von Mün­chen aus ver­brei­te­te sich die neue Tech­nik rasch in ganz Deutsch­land. Die Litho­gra­fie wur­de von den Künst­lern im frü­hen 19. Jahr­hun­dert schnell ange­nom­men, weil sie ihnen viel­fäl­ti­ge neue gestal­te­ri­sche Mög­lich­kei­ten bot. Weder brauch­te der Künst­ler spe­zi­el­le che­mi­sche Kennt­nis­se, wie bei Radie­rung oder Aqua­tin­ta, noch muss­te er wie etwa beim Kup­fer­stich mit Werk­zeu­gen die Wider­stän­de des Mate­ri­als über­win­den. Die ers­ten litho­gra­fier­ten Land­schaf­ten erschie­nen schon um 1800. Einer der ers­ten Künst­ler war Mat­thi­as Koch Anfang des 19. Jahr­hun­derts, der die damals belieb­ten roman­ti­schen Land­schafts­dar­stel­lun­gen mit fei­nen Feder- und Krei­de­stri­chen auf dem Stein zeich­ne­te. Johann Nepo­muk Strix­ner litho­gra­fier­te und druck­te 1809 Albrecht Dürers Rand­zeich­nun­gen zum Gebet­buch Maxi­mi­li­ans I.[23]

    Der über 70-jäh­ri­ge Fran­cis­co de Goya hat als ers­ter Künst­ler – in sei­nem Stier­kampf-Zyklus Los Toros de Bur­de­os – in der Krei­de­tech­nik litho­gra­fiert. In Frank­reich ent­wi­ckel­te sich inner­halb kur­zer Zeit eine neue Kunst­form in der Krei­de­lit­ho­gra­fie durch Ingres, Géri­cault, Delacroix, Dau­mier, Stein­len und ande­re Künst­ler. Theo­do­re Géri­cault beschäf­tig­te sich schon seit 1817 mit dem Stein­druck und präg­te durch sei­ne Krei­de­lit­ho­gra­fien, die Pfer­de- und Stra­ßen­bil­der zeig­ten, einen per­sön­li­chen Stil. Eugè­ne Delacroix befass­te sich mit Illus­tra­tio­nen zu Goe­thes Faust und Shake­speares Ham­let. Auch er bevor­zug­te Krei­de­lit­ho­gra­fien, die er anschlie­ßend mit Scha­ber und Stahl­bürs­te bear­bei­te­te.[23]

    Hono­ré Dau­mier nutz­te in den 1830er-Jah­ren die Krei­de­lit­ho­gra­fie als künst­le­ri­sches Medi­um, um sich kri­tisch mit der Poli­tik und den All­tags­sor­gen sei­ner Mit­men­schen aus­ein­an­der­zu­set­zen. Im Lau­fe sei­nes Lebens schuf er rund 4000 Zeich­nun­gen und war damit der pro­duk­tivs­te Künst­ler sei­ner Zeit. Dau­miers Wer­ke wur­den als lei­den­schaft­li­che Ankla­gen gegen poli­ti­sche und sozia­le Miss­stän­de in der fran­zö­si­schen Gesell­schaft ange­se­hen und lös­ten häu­fig eine Pres­se­zen­sur aus.[23]

    In der Illus­tra­ti­on bota­ni­scher Gar­ten­ma­ga­zi­ne über­nahm ab 1834 Wal­ter Hood Fitch von Wil­liam Jack­son Hoo­ker als des­sen Nach­fol­ger ein­ge­setzt, den Pos­ten als Che­fil­lus­tra­tor des Curtis’s Bota­ni­cal Maga­zi­nes sowie aller Ver­öf­fent­li­chun­gen des Roy­al Bota­nic Gar­dens (Kew). Fitch blieb bis 1877 43 Jah­re Chef-Litho­graph und fer­tig­te in die­ser Zeit meh­re­re tau­sen­de Abbil­dun­gen, die ihn zum bedeu­tends­ten und bei wei­tem pro­duk­tivs­ten Pflan­zen­il­lus­tra­tor nicht nur der Vik­to­ria­ni­schen Ära, son­dern all­ge­mein wer­den lie­ßen.[24][25] Fitch wur­de über die lan­ge Peri­ode nicht nur vom spä­te­ren Direk­tor des Roy­al Bota­nic Gar­den, Kew, Joseph Hoo­ker für die Illus­tra­tio­nen beschäf­tigt, er wur­de dar­in fast aus­ge­beu­tet, da er über 9.900 Illus­tra­tio­nen anfer­tig­te, jedoch dafür nur wenig Geld bekam, was 1877 zum Bruch führ­te.[26] Fitch stat­te­te auch die auf­wen­di­ge Lili­en-Mono­gra­phie von Hen­ry John Elwes mit Abbil­dun­gen aus, unter ande­ren die Tafel mit Lili­um dal­ma­ti­cum.

    Hen­ri de Tou­lou­se-Lautrecs Arbei­ten erschie­nen um 1880 in einer Zeit, als die Chro­mo­li­tho­gra­fie den Markt erobert hat­te. Er arbei­te­te mit der glei­chen Beses­sen­heit wie Dau­mier, doch die Far­be wur­de für ihn ein wich­ti­ges Aus­drucks­mit­tel. Aus Deutsch­land ist Adolph von Men­zel zu nen­nen. Sei­ne Wer­ke aus den 1880er-Jah­ren zäh­len zu den Meis­ter­wer­ken des Steindrucks.

    Wei­te­re nam­haf­te Künst­ler des Impres­sio­nis­mus, die eben­falls zur Ent­wick­lung der Farb­li­tho­gra­fie bei­tru­gen, waren am Ende des 19. Jahr­hun­derts Camil­le Piss­ar­ro, Paul Cézan­ne, Alfred Sis­ley und Edgar Degas. Edvard Munch, der sich um 1890 mehr­mals in Paris auf­hielt, ließ sich von der Litho­gra­fie inspi­rie­ren. In Eng­land beschäf­tig­ten sich Richard Boning­ton, Charles Shan­non und James Whist­ler mit dem Stein­druck.[23]

    In Deutsch­land schätz­te beson­ders Emil Nol­de die Mög­lich­kei­ten der Litho­gra­fie und schuf vie­le tech­nisch inter­es­san­te litho­gra­fi­sche Wer­ke. Käthe Koll­witz gehör­te zu den weni­gen Frau­en, die sich um 1890 der Litho­gra­fie als bild­ne­ri­sches Aus­drucks­mit­tel bedien­ten. Ihre sehr dun­kel gehal­te­nen Blät­ter ver­schaf­fen einen Ein­blick in das Leben deut­scher Arbei­ter­fa­mi­li­en. Die Mit­glie­der der Künst­ler­ge­mein­schaft Die Brü­cke zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts und deut­sche Expres­sio­nis­ten wie Ernst Lud­wig Kirch­ner, Oskar Kokosch­ka und Lovis Corinth schu­fen litho­gra­fi­sche Wer­ke, die durch ihre Spon­ta­ni­tät beeindruckten.

    Von Mün­chen aus ver­brei­te­te sich die neue Tech­nik rasch in ganz Deutsch­land. Die Litho­gra­fie wur­de von den Künst­lern im frü­hen 19. Jahr­hun­dert schnell ange­nom­men, weil sie ihnen viel­fäl­ti­ge neue gestal­te­ri­sche Mög­lich­kei­ten bot. Weder brauch­te der Künst­ler spe­zi­el­le che­mi­sche Kennt­nis­se, wie bei Radie­rung oder Aqua­tin­ta, noch muss­te er wie etwa beim Kup­fer­stich mit Werk­zeu­gen die Wider­stän­de des Mate­ri­als über­win­den. Die ers­ten litho­gra­fier­ten Land­schaf­ten erschie­nen schon um 1800. Einer der ers­ten Künst­ler war Mat­thi­as Koch Anfang des 19. Jahr­hun­derts, der die damals belieb­ten roman­ti­schen Land­schafts­dar­stel­lun­gen mit fei­nen Feder- und Krei­de­stri­chen auf dem Stein zeich­ne­te. Johann Nepo­muk Strix­ner litho­gra­fier­te und druck­te 1809 Albrecht Dürers Rand­zeich­nun­gen zum Gebet­buch Maxi­mi­li­ans I.[23]

    Deut­sches Lie­big­bild um 1910

    Der über 70-jäh­ri­ge Fran­cis­co de Goya hat als ers­ter Künst­ler – in sei­nem Stier­kampf-Zyklus Los Toros de Bur­de­os – in der Krei­de­tech­nik litho­gra­fiert. In Frank­reich ent­wi­ckel­te sich inner­halb kur­zer Zeit eine neue Kunst­form in der Krei­de­lit­ho­gra­fie durch Ingres, Géri­cault, Delacroix, Dau­mier, Stein­len und ande­re Künst­ler. Theo­do­re Géri­cault beschäf­tig­te sich schon seit 1817 mit dem Stein­druck und präg­te durch sei­ne Krei­de­lit­ho­gra­fien, die Pfer­de- und Stra­ßen­bil­der zeig­ten, einen per­sön­li­chen Stil. Eugè­ne Delacroix befass­te sich mit Illus­tra­tio­nen zu Goe­thes Faust und Shake­speares Ham­let. Auch er bevor­zug­te Krei­de­lit­ho­gra­fien, die er anschlie­ßend mit Scha­ber und Stahl­bürs­te bear­bei­te­te.[23]

    Hono­ré Dau­mier nutz­te in den 1830er-Jah­ren die Krei­de­lit­ho­gra­fie als künst­le­ri­sches Medi­um, um sich kri­tisch mit der Poli­tik und den All­tags­sor­gen sei­ner Mit­men­schen aus­ein­an­der­zu­set­zen. Im Lau­fe sei­nes Lebens schuf er rund 4000 Zeich­nun­gen und war damit der pro­duk­tivs­te Künst­ler sei­ner Zeit. Dau­miers Wer­ke wur­den als lei­den­schaft­li­che Ankla­gen gegen poli­ti­sche und sozia­le Miss­stän­de in der fran­zö­si­schen Gesell­schaft ange­se­hen und lös­ten häu­fig eine Pres­se­zen­sur aus.[23]

    In der Illus­tra­ti­on bota­ni­scher Gar­ten­ma­ga­zi­ne über­nahm ab 1834 Wal­ter Hood Fitch von Wil­liam Jack­son Hoo­ker als des­sen Nach­fol­ger ein­ge­setzt, den Pos­ten als Che­fil­lus­tra­tor des Curtis’s Bota­ni­cal Maga­zi­nes sowie aller Ver­öf­fent­li­chun­gen des Roy­al Bota­nic Gar­dens (Kew). Fitch blieb bis 1877 43 Jah­re Chef-Litho­graph und fer­tig­te in die­ser Zeit meh­re­re tau­sen­de Abbil­dun­gen, die ihn zum bedeu­tends­ten und bei wei­tem pro­duk­tivs­ten Pflan­zen­il­lus­tra­tor nicht nur der Vik­to­ria­ni­schen Ära, son­dern all­ge­mein wer­den lie­ßen.[24][25] Fitch wur­de über die lan­ge Peri­ode nicht nur vom spä­te­ren Direk­tor des Roy­al Bota­nic Gar­den, Kew, Joseph Hoo­ker für die Illus­tra­tio­nen beschäf­tigt, er wur­de dar­in fast aus­ge­beu­tet, da er über 9.900 Illus­tra­tio­nen anfer­tig­te, jedoch dafür nur wenig Geld bekam, was 1877 zum Bruch führ­te.[26] Fitch stat­te­te auch die auf­wen­di­ge Lili­en-Mono­gra­phie von Hen­ry John Elwes mit Abbil­dun­gen aus, unter ande­ren die Tafel mit Lili­um dal­ma­ti­cum.

    Nach 1841 wur­de Fitch der ein­zi­ge Künst­ler für die offi­zi­el­len und inof­fi­zi­el­len Publi­ka­tio­nen Kews. Hoo­ker bezahl­te Fitch dafür per­sön­lich. Er konn­te dabei simul­tan für ver­schie­de­ne Publi­ka­tio­nen zeich­nen und fer­tig­te sei­ne Illus­tra­ti­on oft direkt auf den Litho­gra­phi­schen Kalk­stein­plat­ten um Zeit zu sparen.

    Hen­ri de Tou­lou­se-Lautrec: Rei­ne de Joie, vier­far­bi­ge Litho­gra­fie, 1892

    Henri de Tou­lou­se-Lautrecs Arbei­ten erschie­nen um 1880 in einer Zeit, als die Chro­mo­li­tho­gra­fie den Markt erobert hat­te. Er arbei­te­te mit der glei­chen Beses­sen­heit wie Dau­mier, doch die Far­be wur­de für ihn ein wich­ti­ges Aus­drucks­mit­tel. Aus Deutsch­land ist Adolph von Men­zel zu nen­nen. Sei­ne Wer­ke aus den 1880er-Jah­ren zäh­len zu den Meis­ter­wer­ken des Steindrucks.

    Wei­te­re nam­haf­te Künst­ler des Impres­sio­nis­mus, die eben­falls zur Ent­wick­lung der Farb­li­tho­gra­fie bei­tru­gen, waren am Ende des 19. Jahr­hun­derts Camil­le Piss­ar­ro, Paul Cézan­ne, Alfred Sis­ley und Edgar Degas. Edvard Munch, der sich um 1890 mehr­mals in Paris auf­hielt, ließ sich von der Litho­gra­fie inspi­rie­ren. In Eng­land beschäf­tig­ten sich Richard Boning­ton, Charles Shan­non und James Whist­ler mit dem Stein­druck.[23]

    In Deutsch­land schätz­te beson­ders Emil Nol­de die Mög­lich­kei­ten der Litho­gra­fie und schuf vie­le tech­nisch inter­es­san­te litho­gra­fi­sche Wer­ke. Käthe Koll­witz gehör­te zu den weni­gen Frau­en, die sich um 1890 der Litho­gra­fie als bild­ne­ri­sches Aus­drucks­mit­tel bedien­ten. Ihre sehr dun­kel gehal­te­nen Blät­ter ver­schaf­fen einen Ein­blick in das Leben deut­scher Arbei­ter­fa­mi­li­en. Die Mit­glie­der der Künst­ler­ge­mein­schaft Die Brü­cke zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts und deut­sche Expres­sio­nis­ten wie Ernst Lud­wig Kirch­ner, Oskar Kokosch­ka und Lovis Corinth schu­fen litho­gra­fi­sche Wer­ke, die durch ihre Spon­ta­ni­tät beeindruckten.

    Pablo Picas­sos litho­gra­fi­sches Reper­toire reich­te von der Krei­de­zeich­nung über die Tusche- und Feder­zeich­nung hin bis zu Pin­sel­la­vie­run­gen in ver­schie­de­nen Grau­ab­stu­fun­gen. Er war fas­zi­niert von der tech­ni­schen Mög­lich­keit, das Gezeich­ne­te zu dru­cken und zu vari­ie­ren[27]. Auch Joan Miró erwies sich als sou­ve­rä­ner Meis­ter in den litho­gra­fi­schen Tech­ni­ken.[23]